Aktion „Leere Kochtöpfe“ des DEHOGA – Ein Gericht mit fadem Beigeschmack
In einer Pressemitteilung vom 26.04.2021 will der DEHOGA mit seiner Aktion „Leere Kochtöpfe“ auf die Situation des Hotel- und Gaststättengewerbes aufmerksam machen.
In der Pressemitteilung heist es unter anderem: „Der DEHOGA Niedersachsen hofft auf die Rücksendung der Töpfe gefüllt mit schnellen Lösungen, gezielten Ideen und einer großen Prise Empathie für eine vom Aussterben bedrohte Branche.“
Selbstverständlich trifft diese Pandemie sehr viele Menschen sehr hart und dies nicht nur wirtschaftlich. Gewerbetreibende, Solo-Selbstständige, Kunstschaffende, Kinder, Jugendliche, lebensältere Menschen, Lehrende, Ärzte, Pflegepersonal usw. usw.
Vor dem Hintergrund der dritten Welle der Pandemie, neuer hochgefährlicher und in Teilen resistenter neuer Varianten und bereits jetzt über 81.000 Opfern allein in Deutschland, finde ich den Ruf nach „einer großen Prise Empathie“ für eine einzelne Branche empathielos und unsolidarisch.
Es besteht kein Zweifel, dass wir alle, die in Verantwortung stehen, nach der Pandemie alles tun müssen, um die Folgen abzumildern und möglichst allen auf die Beine zu helfen, die Hilfe benötigen. Auch braucht es dafür Strategien, die gerne jetzt schon entwickelt werden, aber noch nicht öffentlich diskutiert werden sollten, da dies oft falsch verstanden wird und mögliche Massnahmen zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht seriös terminiert werden können.
Unstrittig ist , dass für die besonders betroffenen Solo-Selbstständigen, Kunstschaffenden und Gewerbetreibenden schnell wirksame Finanzhilfen bereitgestellt werden müssen und dass es hier in der Vergangenheit deutliche Mängel zu verzeichnen gab. In diesem Zusammenhang müssen aber die von der Pandemie besonders profitierenden Unternehmen stärker an den Kosten beteiligt werden. Denn auch das gehört zur Wahrheit: Einige Branchen, wie der Online-Handel, verzeichnen in der Krise zweistellige Umsatzzuwächse.